KOMMERZIELLE NUTZUNGSRECHTE IN DER HUNDEFOTOGRAFIE: WAS DU DAZU WISSEN MUSST
DAS IST BÉLA B
Béla, mein liebenswerter Vizsla, den ich aus dem Tierschutz adoptiert habe, begleitet mich nun schon eine ganze Weile auf spannenden Projekten. Gemeinsam haben wir schon viele Produkte und Themen ins Rampenlicht gerückt. Béla ist mit Begeisterung bei der Sache und überrascht mich oft mit seinen eigenen kreativen Ideen, besonders wenn es ums Posing geht. Er liebt es, im Studio zu arbeiten – draußen ist es nicht ganz sein Lieblingsplatz, aber auch das meistert er mit Bravour.
Das Bild, das ihr hier als Titelbild seht, gehört zu den beliebtesten und am häufigsten verwendeten Aufnahmen im B2B-Bereich.
Die Hundefotografie hat in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Immer mehr Menschen möchten die schönsten Momente mit ihrem Hund professionell festhalten lassen – sei es für private Zwecke oder für kommerzielle Projekte. Doch während die privaten Nutzungsrechte oft gut verständlich sind, herrscht bei den kommerziellen Nutzungsrechten oft Unsicherheit. In diesem Beitrag erkläre ich, was kommerzielle Nutzungsrechte in der Hundefotografie bedeuten, worauf du achten solltest und warum sie so wichtig sind.
Was sind kommerzielle Nutzungsrechte?
Kommerzielle Nutzungsrechte beziehen sich auf das Recht, Fotos zu nutzen, um damit direkt oder indirekt Geld zu verdienen. Das bedeutet, dass die Bilder für Werbekampagnen, in Magazinen, auf Webseiten oder in anderen kommerziellen Kontexten verwendet werden dürfen. Ohne eine explizite Lizenz vom Fotografen ist es nicht erlaubt, Fotos für kommerzielle Zwecke zu nutzen.
Warum sind kommerzielle Nutzungsrechte wichtig?
Kommerzielle Nutzungsrechte stellen sicher, dass sowohl die Fotografin als auch der Kunde klare Vereinbarungen darüber haben, wie und wo die Bilder verwendet werden dürfen. Für den Fotografen bedeutet dies Schutz seiner Arbeit und seines Einkommens, während der Kunde durch den Erwerb der Rechte die Freiheit gewinnt, die Fotos für seine geschäftlichen Zwecke zu nutzen.
Dafür nutze ich TFP-Shootings und sehe davon ab, Bezahlt-Shootings von Privatkunden zu nutzen, da ich den privaten Bereich meiner Kundinnen und Kunden schützen möchte. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, dann lies hier!
Was ist der Unterschied zwischen kommerziellen und privaten Nutzungsrechten?
Im Gegensatz zu kommerziellen Nutzungsrechten erlauben private Nutzungsrechte nur die Verwendung der Fotos im persönlichen Umfeld – zum Beispiel für Drucke, Fotobücher oder private soziale Netzwerke. Kommerzielle Nutzungsrechte erweitern dieses Spektrum und erlauben es, die Fotos in einem Kontext zu nutzen, der Einnahmen generieren kann, wie zum Beispiel in einer Werbekampagne oder auf einer kommerziellen Website.
Wie werden kommerzielle Nutzungsrechte vergeben?
Die Vergabe kommerzieller Nutzungsrechte erfolgt in der Regel durch einen Vertrag, in dem genau festgehalten wird, wie die Fotos genutzt werden dürfen. In diesem Vertrag wird auch festgelegt, welche Rechte der Fotograf behält – etwa das Recht, die Bilder weiterhin für eigene Werbezwecke zu nutzen. Dieser Vertrag sollte so klar wie möglich formuliert sein, um Missverständnisse und rechtliche Probleme zu vermeiden.
Die MFM-Liste: Orientierungshilfe für faire Preise
Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Preisgestaltung bei kommerziellen Nutzungsrechten ist die MFM-Liste (Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing). Diese Liste gibt eine Übersicht über marktübliche Honorare für die Nutzung von Fotografien in verschiedenen Bereichen, wie Werbung, Editorial oder Online-Medien. Die MFM-Liste wird jährlich aktualisiert und von vielen Fotografen und Unternehmen als Grundlage für Preisverhandlungen verwendet.
Die MFM-Liste hilft dabei, faire und transparente Preise für die Nutzung von Fotos zu definieren und dient sowohl Fotografen als auch Kunden als Referenz, um den Wert der kommerziellen Nutzungsrechte realistisch einzuschätzen. Zwar orientiere ich mich bei der Preisgestaltung an der MFM-Liste, aber ich berücksichtige immer auch die Bekanntheit und Größe des Unternehmens. So stelle ich sicher, dass auch kleinere Unternehmen oder Start-ups die Chance haben, meine Bilder zu einem fairen Preis nutzen zu können – das liegt mir besonders am Herzen.
Kosten für kommerzielle Nutzungsrechte
Die Kosten für kommerzielle Nutzungsrechte sind in der Regel deutlich höher als für private Nutzungsrechte. Dies liegt daran, dass der Wert der Bilder steigt, wenn sie für kommerzielle Zwecke genutzt werden können. Die genaue Preisgestaltung kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Umfang der Nutzung, die Reichweite der geplanten Kampagne und die Exklusivität der Rechte.
Preisbeispiel für ein Foto auf einer Website eines Online-Shops als Titelbild für 3 Monate:
Fotoshooting-Gebühr:
3 Stunden Fotoshooting: 3 x 35 Euro = 105 Euro
2 Stunden Nachbearbeitung: 2 x 35 Euro = 70 Euro
Gesamter Grundpreis: 105 Euro + 70 Euro = 175 Euro
Kosten für das kommerzielle Nutzungsrecht:
Nutzung auf der Website eines Online-Shops als Titelbild für 3 Monate: 200 Euro
Gesamtpreis: 175 Euro (Grundpreis) + 200 Euro (kommerzielle Nutzungsrechte) = 375 Euro
Zusätzliche Nutzung für einen saisonalen Flyer als Titelbild in der Größe A6:
Kosten für die Nutzung auf einem Flyer:
Nutzung als Titelbild auf einem saisonalen Flyer in A6: 100 Euro
Gesamtpreis für Website + Flyer: 375 Euro (für Website) + 100 Euro (für Flyer) = 475 Euro
Beispiele für die kommerzielle Nutzung von Hundefotografie
Werbung: Ein Unternehmen nutzt das Bild eines Hundes für eine Werbekampagne in Print- und Online-Medien.
Verlagswesen: Ein Buchverlag verwendet ein Hundeporträt als Cover für ein Buch oder einen Kalender.
E-Commerce: Ein Online-Shop für Hundezubehör verwendet professionelle Fotos, um seine Produkte zu bewerben.
Social Media Kampagnen: Unternehmen posten Hundefotos, um ihr Engagement in den sozialen Medien zu steigern und dadurch Umsatz zu generieren.
Fazit
Kommerzielle Nutzungsrechte in der Hundefotografie sind ein wichtiger Aspekt, den sowohl Fotografen als auch Kunden verstehen sollten. Sie ermöglichen es, Bilder auf legale und ethisch korrekte Weise in kommerziellen Projekten zu nutzen, und schützen gleichzeitig die Rechte und das Einkommen des Fotografen. Wenn du als Kunde daran interessiert bist, Fotos deines Hundes kommerziell zu nutzen, ist es unerlässlich, die entsprechenden Rechte zu erwerben und einen klaren Vertrag zu haben.
Wenn du Fragen zu den kommerziellen Nutzungsrechten hast oder mehr über meine Arbeit als Hundefotografin erfahren möchtest, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Lass uns gemeinsam sicherstellen, dass deine Fotos rechtlich abgesichert sind und du sie genau so nutzen kannst, wie du es möchtest.
Herzliche Grüße aus Dresden von Béli und mir
Nadja
Sofa mit Hund